Paartherapie: Anfang oder Ende einer Beziehung?

Dr. Meriam Axtmann • Dez. 10, 2023

Wenn alles in Ordnung ist, warum dann zur Therapie?

„Wenn wir zur Paartherapie gehen, muss etwas wirklich falsch mit uns und unserer Beziehung sein.“ So lautet ein Glaubenssatz, der in vielen Köpfen verankert ist.

Man kann aber auch in die Paartherapie gehen, um der Beziehung ein Update zu verpassen!

Wenn alles in Ordnung ist, warum dann zur Therapie?


„Wenn wir zur Paartherapie gehen, muss etwas wirklich falsch mit uns und unserer Beziehung sein.“ So lautet ein Glaubenssatz, der in vielen Köpfen verankert ist.

Man kann aber auch in die Paartherapie gehen, um der Beziehung ein Update zu verpassen!

Es gibt aber auch Paare und Einzelne, die in die Paartherapie gehen, weil sie das Gefühl haben, dass sie sich vorbereiten wollen und dass sie ihre Kraft und Energie in die Beziehung nicht nur mitbringen, sondern auch entfalten wollen. Die Qualität unseres Lebens hängt stark von der Qualität unserer Beziehungen ab. Hierbei kann einen Paartherapie verhelfen, der Beziehung eine neue Qualität zu geben und in den nächsten Level zu bringen. Dahinter steckt die Neugier auf das Potenzial, das in einem selber und in der Beziehung innewohnt. Dahinter steckt auch ein Vertrauen in sich selbst und in die Paarbeziehung, neue Erfahrungen gemeinsam zu meistern.


Jede Beziehung kennt Höhen und Tiefen. Manche Herausforderungen können etwas Frische und einen Kick in die Beziehung bringen. Andere Herausforderungen stellen eine harte Probe für die Beziehung dar. Manchmal schaffen es die Paare die Herausforderungen und die Unterschiede zu überwinden. Manchmal geht es nicht ohne Hilfe von außen. In diesem Fall macht es total Sinn eine Paartherapie aufzusuchen.


Warum erschrecken Paare vor einer Paartherapie?

Früher gingen die Paare auch nur deswegen in die Paartherapie, weil irgendwas mit der Beziehung nicht stimmt, weil sie Hilfe von außen brauchen, weil sie in einer Krise stecken.

Das ist auch der Grund warum viele Partner davor erschrecken in die Paartherapie zu gehen, weil sie denken, sie müssten sich eingestehen, dass irgendwas mit der Beziehung nicht stimmt. Für manche bedeutet Paartherapie, Mediationsgespräch oder Trennungsgespräch. Das kann vorkommen, es muss aber nicht sein.


Wann gehen Paare in die Paartherapie?

Manchmal geht man in die Paartherapie nur, um hinterher kein schlechtes Gewissen zu haben und sich nicht vorwerfen zu lassen, für die Beziehung nicht alles probiert zu haben.

Wenn die Kommunikation zwischen den Partnern nicht gut läuft und Gespräche „dauerhaft“ in Streit, Vorwurfsspiralen und Missverständnissen enden, suchen sich Paare Hilfe von außen.  Auch Paare, die immer wieder in dieselben Konflikte geraten und Schwierigkeiten haben, diese dauerhaft zu lösen, können in der Paartherapie Unterstützung finden.

Dann gibt es in meiner Praxis für systemische Paar- und Sexualtherapie akute Situationen, wie Krisenbewältigung wegen Schicksalsschlägen, Affären, Lebensumbrüchen und Vertrauensbrüchen sowie Krankheiten oder psychischer Instabilität der Partner/in. Andere kommen zur Paartherapie, weil die sexuelle Langeweile sich in ihrer langjährigen Beziehung ausgebreitet hat. Bei manchen lastet der Kinderwunsch so extrem auf die Beziehung, dass sie nicht mehr vernünftig miteinander umgehen können.


Paartherapie als Upgrade der Beziehung?

Heute kann man auch in die Paartherapie gehen, um der Beziehung ein Upgrade zu verpassen. Heute wagen es viele Paare, auch ohne existenzielle Bedrohung im Horizont zu sehen, eine Paartherapie anzugehen. Sie wollen damit ihrer Beziehung eine gewisse Tiefe verleihen. Vielleicht wollen manche Paare bloß eine Beziehungspflege betreiben, sich bewusst Zeit für die Beziehung zu nehmen und auf eine effektive Art und Weise neue Leitplanken in ihre Beziehung setzen. Gerade in Zeiten der Ruhe, wenn es nicht kriselt, kann ich als Paartherapeutin auf einer kreativen Art und Weise mit den Klienten arbeiten, die selber offener und zugänglicher für neue Experimente sind, als Paare, die in einer akuten Krise stecken.

Paartherapie kann helfen, sich gemeinsam neuen erotischen Erfahrungen zu erschließen. Die Paare können eine engere Bindung und eine neue Qualität der Intimität aufbauen.

Manchmal reicht es auch in der Paartherapie neue Impulse in die Beziehung zu setzen.

Beide Partner können auch eine Vorstellung der gemeinsamen Zukunft zusammen gestalten und erschließen sich gemeinsam neuen Horizonten.


Anreize für den unmotivierten Partner schaffen: was kann ich davon haben? statt wozu die Paartherapie?

Es gibt verschiedene Gründe, Anlässe und Motivationen um eine Paartherapie aufzusuchen. Es ist nützlich, dass jeder für sich darüber im Klaren ist, worum es ihm/ihr bei der Paartherapie geht. Denn nur dem anderen zu Liebe in die Paartherapie zu gehen, kann sich wie eine Qual anfühlen. Dabei kann man ja überlegen: „Ich mache es ihm/ihr zuliebe, aber was könnte für mich dabei rausspringen?“. In der Frage geht es gar nicht um eine Bewertung, was ist schlecht und deswegen wegsoll, sondern in der Frage geht es um eine Wissens- oder Erfahrungserweiterung. Das hat selten geschadet.

Wenn Ihr Partner oder Ihre Partnerin weniger motiviert ist, eine Paartherapie aufzusuchen, ist es nicht schlimm. Die Paartherapie kann ihm/ihr noch verhelfen Anreize für sich zu entdecken.


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